Neuer Wirkstoff aus Echsenspeichel
Aus der Forschung
Forschung für Diabetiker
Neuer Wirkstoff aus Echsenspeichel
GLP-1-Analoga enthalten einen Stoff aus dem Speichel des giftigen „Gila-Monsters“
Prof. Dr. Michael Nauck, leitender Arzt am Diabeteszentrum Bad Lauterberg
Foto: Privat
In seiner Wirkung entspricht er dem im menschlichen Darm vorkommenden Hormon GLP-1 (Glukagon-like-peptid 1). GLP-1 regt in Abhängigkeit vom Blutzuckerspiegel die Insulinfreisetzung aus der Bauchspeichel- Drüse an. „Die künstlich hergestellten GLP-1-Analoga sind deutlich stabiler als das natürliche Hormon. Sie können daher bei Typ-2-Diabetikern den Blutzucker effektiv senken“, sagt Prof. Dr. Michael Nauck, der sich schon seit rund zehn Jahren mit der Erforschung dieser Substanzen befasst. Zahlreiche Pharmafirmen beschäftigen sich zurzeit mit diesen Substanzen, was wohl als Indiz dafür gelten kann, dass die Unternehmen sich davon einen großen medizinischen und auch wirtschaftlichen Erfolg versprechen. Mit der Markteinführung ist aber hierzulande innerhalb der nächsten zwei Jahre noch nicht zu rechnen.
Im Gespräch: Prof. Dr. Michael Nauck
Welche Vorteile haben GLP-1-Analoga gegenüber anderen Diabetes-Medikamenten?
GLP-1-Analoga können den Blutzucker bei Typ-2-Diabetikern auf Normwerte senken – und das ohne Unterzuckerungsrisiko. Deshalb sind auch weniger Selbstkontrollen nötig. Ferner haben wir festgestellt, dass mit GLP-1-Analoga behandelte Patienten nicht zunehmen und dass alle Patienten mit der gleichen Dosis behandelt werden können.
Mit welchen Nebenwirkungen oder Nachteilen ist zu rechnen?
In den Studien kam es bei einigen Patienten zu Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Dieses Problem lässt sich aber lösen, wenn die Dosis zum Therapiebeginn langsam gesteigert wird.
Kann man GLP-1-Analoga als Tablette einnehmen?
Das ist leider nicht möglich. Sie müssen, vergleichbar mit Insulin, ein- bis zweimal am Tag unter die Haut gespritzt werden.
Ab wann wird es entsprechende Medikamente geben?
Ich gehe von der Markteinführung in den USA 2005 aus, in Europa wahrscheinlich 2007.
Diabetiker Ratgeber
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Neuer Wirkstoff aus Echsenspeichel
GLP-1-Analoga enthalten einen Stoff aus dem Speichel des giftigen „Gila-Monsters“
Prof. Dr. Michael Nauck, leitender Arzt am Diabeteszentrum Bad Lauterberg
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In seiner Wirkung entspricht er dem im menschlichen Darm vorkommenden Hormon GLP-1 (Glukagon-like-peptid 1). GLP-1 regt in Abhängigkeit vom Blutzuckerspiegel die Insulinfreisetzung aus der Bauchspeichel- Drüse an. „Die künstlich hergestellten GLP-1-Analoga sind deutlich stabiler als das natürliche Hormon. Sie können daher bei Typ-2-Diabetikern den Blutzucker effektiv senken“, sagt Prof. Dr. Michael Nauck, der sich schon seit rund zehn Jahren mit der Erforschung dieser Substanzen befasst. Zahlreiche Pharmafirmen beschäftigen sich zurzeit mit diesen Substanzen, was wohl als Indiz dafür gelten kann, dass die Unternehmen sich davon einen großen medizinischen und auch wirtschaftlichen Erfolg versprechen. Mit der Markteinführung ist aber hierzulande innerhalb der nächsten zwei Jahre noch nicht zu rechnen.
Im Gespräch: Prof. Dr. Michael Nauck
Welche Vorteile haben GLP-1-Analoga gegenüber anderen Diabetes-Medikamenten?
GLP-1-Analoga können den Blutzucker bei Typ-2-Diabetikern auf Normwerte senken – und das ohne Unterzuckerungsrisiko. Deshalb sind auch weniger Selbstkontrollen nötig. Ferner haben wir festgestellt, dass mit GLP-1-Analoga behandelte Patienten nicht zunehmen und dass alle Patienten mit der gleichen Dosis behandelt werden können.
Mit welchen Nebenwirkungen oder Nachteilen ist zu rechnen?
In den Studien kam es bei einigen Patienten zu Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Dieses Problem lässt sich aber lösen, wenn die Dosis zum Therapiebeginn langsam gesteigert wird.
Kann man GLP-1-Analoga als Tablette einnehmen?
Das ist leider nicht möglich. Sie müssen, vergleichbar mit Insulin, ein- bis zweimal am Tag unter die Haut gespritzt werden.
Ab wann wird es entsprechende Medikamente geben?
Ich gehe von der Markteinführung in den USA 2005 aus, in Europa wahrscheinlich 2007.
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Gobsch - 12. Jan, 13:57